Skip to main content

Aktuelles & Veranstaltungen

Offener Brief an die Bundesregierung

Offener Brief an die Bundesregierung

Die Arbeiterwohlfahrt warnt angesichts zunehmender gesellschaftlicher Schieflagen in einem Offenen Brief an die Bundesregierung vor dem Überschreiten „sozialer Kipppunkte“. 

  

„Ein in der politischen Nabelschau verfangenes Regieren, das den Druck auf große Teile der Bevölkerung nicht sehen will, ist in höchstem Maße demokratiegefährdend“, heißt es in dem von den AWO-Präsident*innen Kathrin Sonnenholzner und Michael Groß unterzeichneten Schreiben. 

  

Der Wohlfahrtsverband mahnt darin an, dass die seit langem unter Druck stehende soziale Infrastruktur die Folgen steigender Armut und Einsamkeit nicht mehr abfedern könne. Die im Koalitionsvertrag versprochenen Vorhaben für mehr soziale Gerechtigkeit seien nur teilweise oder gar nicht umgesetzt worden. 

 

„Wir müssen es in aller Deutlichkeit sagen: Immer mehr Menschen werden ins Abseits geraten, während die soziale Infrastruktur bereits jetzt so löchrig ist, dass zu viele durchs Netz fallen. Wenn wir über die Klimakrise sprechen, sind Kipppunkte in aller Munde. Auch in unserer Gesellschaft gibt es diese Kipppunkte, deren Überschreiten unsere plurale, soziale Demokratie zutiefst gefährdet. Wir sind Zeug*innen eines sozialen Klimawandels, während die Politik sich ihrer Verantwortung für ein nachhaltiges Gemeinwohl und -wesen entzieht“, heißt es dazu. 

  

Der Verband fordert u. a. eine wirkungsvolle Armutsbekämpfung, eine Reform der Pflegeversicherung und eine Entlastung des Wohnungsmarktes. Statt stoisch auf Sparzwänge und die Schuldenbremse zu verweisen, müsse die Politik sich an der sozialen Wirklichkeit ausrichten. 

  

Der Offene Brief wurde zum Auftakt der Kampagne „Zuhören. Verstehen. Helfen. Für mehr Zusammenhalt – Raus aus Einsamkeit und Armut!“ versandt. Im Rahmen der Kampagne besuchen die AWO-Präsident*innen über die Sommermonate Einrichtungen und Projekte der AWO in ganz Deutschland, um konkrete Bedarfe und Forderungen an die Politik zu sammeln. Begleitet wird die Reise durch eine Umfrage in den sozialen Anlaufstellen der Arbeiterwohlfahrt. Der Start fand am 22. Juni im AWO Familienzentrum Fennpfuhl in Berlin statt, wo sich die Präsident*innen über die Problemlagen von Kindern und Jugendlichen informierten. 

   

Der Offene Brief kann hier von Unterstützer*innen der Forderungen heruntergeladen werden, um sie an die eigenen politischen Vertreter*innen zu übersenden: https://awo.org/kampagnen/zuhoeren-verstehen-handeln/offener-brief

 Mehr zur Kampagne: https://awo.org/kampagnen/zuhoeren-verstehen-handeln

 

 

 

 

Offener Brief an Christian Lindner

Anden Bundesminister der FinanzenHerrn Christian LindnerBundesministerium der FinanzenWilhelmstraße 9710117 BerlinPostanschrift: 11016 Berlin Berlin, den 24.03.2023Offener Brief von AWO Bundesverband e.V. und Zukunftsforum Familie e.V. anBundesfinanzminister Christian Lindner:Die Kosten der Krisen dürfen nicht zulasten wichtiger Investitionen für Kinderund Jugendliche gehen - das nötige Geld für eine armutsfesteKindergrundsicherung muss dringend bereitgestellt werden!Sehr geehrter Herr Bundesfinanzminister Lindner,wir, der AWO Bundesverband und das Zukunftsforum Familie, fordern Sie auf, dasnotwendige Geld für eine ambitionierte Umsetzung der Kindergrundsicherung imRahmen der aktuellen Haushaltsplanungen bereit zu stellen.Millionen von Kindern, Jugendlichen und Familien leben in unserem reichen Land inArmut. Auch aus unseren Einrichtungen wissen wir, was es bedeutet, wenn Kinderund Jugendliche in Armut aufwachsen: Die materiellen, sozialen, kulturellen undgesundheitlichen Folgen wirken sich bis ins Erwachsenenalter aus. Das ist nicht nurin höchstem Maße sozial ungerecht, es ist auch wirtschaftlich unvernünftig: Armutverursacht enorme gesamtgesellschaftliche Folgekosten. Wir können es uns nichterlauben, auch nur ein Kind auf der Strecke zu lassen und müssen daher jetztentschieden in die Zukunft unserer Kinder investieren, ihnen Chancen ermöglichenund dafür sorgen, dass sie sich entfalten können. Wir erinnern Sie daran, dass Armutvon Kindern und Jugendlichen niemals selbst verschuldet ist, sondern strukturelleUrsachen hat. Eltern wollen ihren Kindern ein gutes Aufwachsen ermöglichen. Genaudas ist auch ihr Motiv, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. An dieserGrundüberzeugung wird die Kindergrundsicherung nicht rütteln.

 

Durch die ineinander übergehenden Krisen sind die Jüngsten in unserer Gesellschaftderzeit sowieso schon stark herausgefordert. Zeigen Sie in dieser angespanntenLage Kindern und Jugendlichen in Armutslagen nicht die kalte Schulter, indem Siesie pauschalen Vorurteilen über ihre Eltern aussetzen, sondern beweisen Sie ihnengerade jetzt Ihre Solidarität.Umso mehr unterstützen wir die derzeitigen Anstrengungen der Bundesregierung zurEntwicklung und Einführung einer Kindergrundsicherung. Diese neue Leistung kannjedoch erst dann ihre Wirkung entfalten und die Armut von Kindern und Jugendlichenbeenden, wenn sie die wesentlichen pauschalierbaren und kindbezogenenLeistungen zusammenfasst, deren Inanspruchnahme auf 100 Prozent erhöht und aufeinem sozio-kulturellen Existenzminimum aufbaut, welches deutlich höher ausfällt alsheute. Zudem muss die maximale Entlastungswirkung der Kinderfreibeträge derHöhe des geplanten Garantiebetrags von Anfang an entsprechen, um dieFamilienförderung endlich sozial gerecht auszugestalten.Wir wissen, dass mehr Geld in den Haushalten der armen und armutsgefährdetenFamilien direkt bei den Kindern und Jugendlichen ankommt und diesen damitunmittelbar bei der Verwirklichung ihres Rechts auf ein selbstbestimmtes Leben hilft.Der qualitativ hochwertige Ausbau der Einrichtungen, Dienste und Angebote in derKinder- und Jugendhilfe ist darüber hinaus ebenso bedeutsam für dieArmutsbekämpfung und muss daher in gleicher Weise entschlossen vorangetriebenwerden.Wir fordern Sie daher auf: Geben Sie Ihre Blockadehaltung bei der Bereitstellungausreichender Mittel für die Kindergrundsicherung auf und unterstützen Sie dieseneue Leistung, die Millionen von Kindern und Jugendlichen Zuversicht in ein gutesAufwachsen geben kann. Wagen Sie mit ihren Koalitionspartner*innen endlichwieder „mehr Fortschritt“, wie Sie es gemeinsam im Koalitionsvertrag versprochenhaben!Mit freundlichen GrüßenMichael GroßAWO Bundesverband e.V.Vorsitzender des PräsidiumsBritta AltenkampZukunftsforum Familie e.V.Vorsitzende des Vorstandes

Forderungen zur finanziellen Entlastung und Unterstützung von Familien

Forderungen zur finanziellen Entlastung und

Unterstützung von Familien
Der inflationsbedingte Anstieg von Lebensmittel-, Energie- und Heizkosten bereitet uns allen große Sorge und stellt uns in der Gesellschaft vor erhebliche Probleme. Besonders hart trifft diese Situation Familien. Sie benötigen mehr Lebensmittel, verbrauchen mehr Strom und auch ein Kinderzimmer muss beheizt werden. Viele Eltern profitieren zwar von mehreren Entlastungspaketen der Regierung,
für zahlreiche Familien sind diese aber nicht ausreichend. Die Maßnahmen, die gezielt die Familien im Land unterstützen sollen, wie etwa das erhöhte Kindergeld, sind ein Anfang. Sie erreichen jedoch nicht alle Familien und reichen bei weitem nicht aus, um die finanziellen Mehrbelastungen der Familien aufzufangen.

Zudem wird es für Eltern und Personensorgeberechtigte immer schwieriger, Kindererziehung und Arbeit in Einklang zu bringen und somit ein ausreichendes Familieneinkommen zu erwirtschaften. Noch immer kommt es überall zu erheblichen Betreuungseinschränkungen. Notbetreuung, Gruppenals auch Komplettschließungen beherrschen den bundesweiten Alltag in der Kindertagespflege und den Tageseinrichtungen für Kinder. Wer sein Kind zu Hause betreut, kann nicht gleichzeitig im Büro oder auf der Arbeitsstelle erscheinen. Dabei hilft es kaum, dass manchen die Möglichkeit der Arbeit aus dem Home-Office offensteht. Produktive Arbeit neben gleichzeitiger Kinderbetreuung ist eine
utopische Vorstellung derjenigen, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben.
Es ist notwendig, akute Betreuungseinschränkungen aufzuheben und grundsätzlich
Betreuungslücken zu schließen. Eine tatsächlich bedarfsgerechte Kinderbetreuung sicherzustellen, ist die zentrale Grundlage für Eltern, durch die eigene Erwerbstätigkeit jenseits von Armut zu lebenInsbesondere, wenn sie alleinerziehend und kinderreich sind oder untypische Arbeitszeiten haben. Auch der systematische Ausbau qualitativ hochwertiger Betreuungsangebote für alle Kinder ist
zeitnah weiterzuentwickeln. Damit den Familien schnell, unbürokratisch und vor allem dort geholfen werden kann, wo sie finanziell besonders belastet werden, fordern wir:

1. Elternbeiträge abschaffen und Betreuungslücken schließen 
Die Beitragsfreiheit von Familien, die in das Sozialleistungssystem eingebunden sind, ist ein wichtiger
Baustein der Bildungsgerechtigkeit. Die Förderung von Kindern in Kindertagespflege oder Tageseinrichtungen für Kinder darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein. Verbesserte Chancen- und Bildungsgerechtigkeit kommen der gesamten Gesellschaft zugute und sind über Steuergelder zu finanzieren. Viele Eltern müssen mittlerweile abwägen, ob sie sich die erheblich eingeschränkten Angebote der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung noch leisten können.

Daher ist es spätestens jetzt an der Zeit, flächendeckend die Elternbeiträge in Deutschland abzuschaffen, um einerseits Familien zu entlasten und andererseits allen Kindern die Teilhabe zu 
ermöglichen - unabhängig vom Wohnort oder der finanziellen Situation der Eltern. Höhere Ausgaben, weniger Verdienstmöglichkeiten - vielen Familien droht der finanzielle Ruin. Bund- und Länder müssen JETZT weitere Lösungen finden, um Familien zu entlasten und adäquat zu
unterstützen unabhängig von der Familienform! 
2. Kostenlose Verpflegung in Kindertagespflege und Tageseinrichtungen für Kinder Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist fester Bestandteil der Kindertagesbetreuung. Gerade
die Lebensmittelkosten sind aber erheblich von der Inflation betroffen- vielerorts werden die höheren Kosten der Einrichtungen auf die Familien abgewälzt. Durch die bundesweite Einführung einer kostenfreien Verpflegung können Familien gezielt in diesem Bereich entlastet werden. 
3. 100 % Lohnfortzahlung für alle Erwerbstätigen im Krankheitsfall von Kindern Jede*r Arbeitnehmer*in in Deutschland hat 6 Wochen lang einen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wenn Kinder erkranken und Eltern daher nicht arbeiten können, erhalten sie i.d.R. 90 % ihres Nettoeinkommens bzw. einen festgelegten Höchstsatz von 116,38 Euro pro Tag. Diese Lohnersatzleistung ist zwar steuerfrei, wird jedoch bei der Progression berücksichtigt, was zu einem erhöhten Steuersatz und sogar zu Steuernachzahlungen führen kann. Real bedeutet diese Regelung
für erwerbstätige Eltern, dass sie einen konkreten finanziellen Nachteil erleiden.
Zudem steht diese Möglichkeit weiterhin nicht allen erwerbstätigen Eltern zur Verfügung. Für Selbstständige, Freiberufler oder Privatversicherte gibt es bislang keine Unterstützungsleistung. Daher muss dringend eine Lösung für alle erwerbstätigen Eltern gefunden werden. 
4. Energiekostenzuschuss und Inflationsausgleich für jedes Kind Der höhere Energiebedarf mehrköpfiger Haushalte gegenüber Ein- bis Zweipersonenhaushalten bei gleichem Einkommen muss ausgeglichen werden. Wir fordern daher einen Energiekostenzuschuss je
kindergeldberechtigtem Kind in Höhe von 150 Euro sowie eine weitere Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro zum Ausgleich der weiteren inflationären Belastungen. Diese Zahlungen dürfen nicht auf andere staatliche Leistungen angerechnet werden. 
5. Kostenfreier Zugang zu Sport und Kultur für Kinder und Jugendliche In der aktuellen Lage fehlt zu häufig der finanzielle Spielraum, den Kindern einen Schwimmbadbesuch, die Teilnahme an kostenpflichtigen Sportveranstaltungen oder Vereinsmitgliedschaften zu ermöglichen. Vielen Eltern, insbesondere Alleinerziehenden, fehlt es auch an den finanziellen Mitteln, mit ihren Kindern kulturelle Einrichtungen zu besuchen, Musikunterricht
oder andere Kurse zu ermöglichen. Kinder haben während der Corona-Krise gerade in diesen Bereichen viel zu viele Einschränkungen hinnehmen müssen. Allen Kindern muss der Zugang zu Sport und Kultur unkompliziert und kostenfrei ermöglicht werden. 

6. Kostenfreier ÖPNV für Kinder und Jugendliche 
Familien müssen sich weiterhin frei bewegen können, um am sozialen Leben teilnehmen zu können. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine steigen die Preise für Diesel und Benzin- doch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist für mehrköpfige Familien an vielen Orten zu teuer. Kindern sollte die
kostenfreie Nutzung des ÖPNV ermöglicht werden, um ihre Teilhabe am sozialen Leben unabhängig von den familiären Einkommensverhältnissen zu gewährleisten.

7. Absenkung der Mehrwertsteuer für Baby- und Kinderprodukte auf 7 %

Zu Beginn des Ukraine-Krieges wurde dem Anstieg der Benzinpreise eine Steuersenkung entgegengesetzt, wodurch Autofahrer gezielt entlastet wurden. Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es zeitweise die Senkung der Mehrwertsteuer, um alle Bürger zu entlasten. Wir fordern, solche Lösungen explizit für Familien. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer für Baby- und Kinderprodukte a
uf 7 % bietet eine starke Möglichkeit, Eltern gezielt zu entlasten.

Pressekontakt:
Geschäftsstelle BEVKi
Telefon 030 698077-232/1
info@bevki.de

Unterzeichner*innen

AWO Bundesverband
Bundeselternrat (BER)
Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi)
Deutscher Familienverband (DVF)
Deutscher Hebammenverband (DHV)
Deutscher Kinderverein (DKV)
evangelische arbeitsgemeinschaft familien (eaf)
Initiative Familien e.V
Landesarbeitsgemeinschaft Familie NRW (LAG-F NRW)

Profamilia Bundesverband
Progressiver Eltern- und Erzieher*innen-Verband NRW e.V. (PEV)
Queeres Netzwerk Bundesverband queerer Landesnetzwerke e.V.
SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender (SHIA)
Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V. (VAMV)
Verband berufstätiger Mütter e. V. (VBM)
Zukunftsforum Familie (ZFF)

Neues vom Kreisvorstand

AWO- Kreisvorstand tagte in Roßdorf

Aktuelle Änderungen im Kreisvorstand


Turnusmäßig tagte der Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Landkreis Darmstadt-Dieburg Ende November in der Geschäftsstelle in Roßdorf. Im Vorstand ergeben sich aktuell einige Änderungen. Vorsitzender Horst Baier (Pfungstadt) erklärte, dass er krankheitsbedingt seinen Vorsitz für das nächste halbe Jahr ruhen lassen möchte. Sein Vertreter ist bis auf Weiteres der stellv. Vorsitzende Helmut Kaufmann (Groß-Umstadt).

Ferner teilte Bürgermeister Markus Hennemann (Bickenbach) seinen Rücktritt als stellv. Vorsitzender mit. Als Grund nannte er die Vermeidung von Interessenkonflikten, da sich die Gemeinde gerade in Verhandlungen mit der AWOfamily gGmbH befindet, die in Bickenbach Kindertagesstätten betreibt.

Als Vertreter des Kreisverbandes auf Bezirksebene AWO Hessen-Süd wurde Horst Schneberger (Groß-Umstadt) gewählt.


Kaufmann teilte mit, dass demnächst eine neue Image-Broschüre des AWO-Kreisverbandes erscheint, in der alle Aktivitäten und Kontakte im Kreis Darmstadt-Dieburg nachgelesen werden können. Die Broschüre wird in Kürze bei allen AWO-Ortsvereinen und Kindertagesstätten der AWOfamily gGmbH verfügbar sein.


Schließlich machte der Chor ‚AWO Disharmoniker‘ darauf aufmerksam, dass man immer noch gerne neue Sängerinnen und Sänger aufnehmen würde. Der Chor trifft sich alle 2 Wochen zur Singstunde in Dieburg im Saal des Restaurant ‚Split‘ (Dienstags 19 Uhr). Wer Interesse hat, kann sich gerne an Horst Schneberger, E-Mail: horst.schneberger(at)t-online.de wenden.




Ehrenmedaille für Günter Christ

Günter Christ erhält die Ehrenmedaille des AWO- Bundesverbandes

Feierliche Übergabe in der Rathaus-Säulenhalle Groß-Umstadt


AWO-Mitglied Günter Christ wurde für seine ehrenamtliche Tätigkeit innerhalb und außerhalb der AWO die Ehrenmedaille des AWO Bundesverbandes verliehen. Dazu konnte der amtierende AWO-Kreisvorsitzende Helmut Kaufmann am Samstag (28.Januar) den stellvertretenden Vorsitzenden des AWO-Bezirks Hessen-Süd Joachim Knapp sowie zahlreiche Gäste begrüßen, darunter MdB Dr. Jens Zimmermann, Kreisbeigeordnete Christel Sprößler und Groß-Umstadts Bürgermeister Rene Kirch. Ferner war der Chor ‚AWO Disharmoniker‘ erschienen, den Günter Christ 2015 gegründet hat und bis vor Kurzem auch leitete.


Joachim Knapp erwähnte in seiner Laudatio die Verdienste von Günter Christ, so seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes Darmstadt-Dieburg und die Gründung und langjährige Leitung der AWO Disharmoniker, und überreichte ihm dann die Ehrenmedaille der AWO. Auch die Ehrengäste sparten nicht mit Lob für die viele Jahre dauernde ehrenamtliche Tätigkeit in verschiedenen Ämtern, so etwa als Kreisseniorenbeauftragter.

Schließlich bedankte sich Günter Christ in wohlgesetzten und gereimten Worten für die Ehrung, bevor zum Abschluss die AWO Disharmoniker einige Lieder aus ihrem Repertoire vortrugen. Dabei ließ es sich der Geehrte natürlich nicht nehmen, bei ‚seinem‘ Chor selbst mitzusingen.

 

Mein “Ehrwussel” iss schuld!

Mein Dank in Reimen


Ihr Lieben, Danke, dass ihr an mich gedacht

De Datterisch hätt gesacht (gesagt):

Ihr habt mich schamrötlich gemacht”


Bisher, des darf ich gestehn,

konnt’ ich allen Ehrungen entgehn.

Des hab ich immer geschafft, bis vor wenige Woche,

de Helmut Kaufmann mein “Ehrwussel” getroffe,

als er fragte, ob die AWO mich darf ehren,

Do hab ich Dormel, statt mich zu wehren,

Ich sags schamrötlich und frei,

gesagt, JA! Ich bin dabei.


Mein Ehrwussel wars, des weiß ich heut.

Der sich im Alter, über Ehrunge freut.


Kurzum, ich hab dem Helmut ja gesagt

Und jetzt she’ ich, was Ihr do draus macht.


Ihr sollt wissen, was immer ihr Gutes über mich sacht (sagt)

All’ das hätt ich niemals alleine geschafft.


Ich hatte ein tolles Team, auf das ich mich verlassen konnte,

das auch immer hinterfragte, wenn ich was Neues wollte.



Deshalb, so gut mir’s auch tun mag,

Euer Lob gebührt dem Team, das Tag für Tag,

daran und dafür schaffte, der AWO zur Ehre

Gegen solches Lob, muss man sich nicht wehre.


Dank sag’ ich, so lieb ich nur kann,

Meinem AWO-Freund, Manfred Pfeiffer und Anne Lehmann,


Dem Herzstück der Geschäftsstelle zu meiner Zeit,

zusammen mit Markus Hennemann, der stets war bereit,

Er und unser Team schafften mit großem Engagement,

Das, was man heut’ die AWO-family nennt.


Und ich denke jetzt an Horst Baier,

der nicht dabei sein kann, bei unserer Feier.

Er braucht jetzt ganz viel Kraft und Mut,

Dass wir an ihn denken, vielleicht tuts ihm gut,


Als Beleg unserer Herkunft, ihnen gilt unsere Ehr,

Das sind meine/unsere Disharmoniker.

Wir singen von Frieden, Freiheit, Kampf, Liebe und Klagen;

Unsere Lieder, so erklärte die UNESCO vor Jahren,

Gilt es zu schützen und zu bewahren.


Das tun wir, in dem wir die Lieder singen und pflegen.

Das tun wir, und es ist wahrlich ein Segen,

Dass Du lieber Horst Schneberger unser neuer Chef bist;

Mit Wolfgang Demmel, der unser Chorleiter ist,


Ihr beide gehört hier geehrt.

Vorausgesetzt, dass Ihr Euch auch nicht wehrt.


Noch ein Wort zu meinen lieben Sozialdemokraten;

Bei Euch ist wohl das Singen in Vergessenheit geraten;

Unsere Großeltern wußten, die Macht des Liedes politisch zu nutzen.

Die Mächtigen versuchten unser Liedgut zu stutzen.

Liebe Disharmoniker, ich danke Euch heute,

Ihr singt unsre Lieder zu unserer Freude,!


Mein Ehrwussel sagt jetzt Danke und Ade,

Oder wie de Datterich sagt, einfach Adschö !




Am 28.01.2023 gereimt und vorgetragen in der Säulenhalle in Groß-Umstadt

günter christ