Dass wir in Deutschland ein Problem mit Kinderhunger haben, kann man sich kaum vorstellen. 14 Prozent aller Kinder gelten als arm. Fast sechs Millionen Kinder und Jugendliche leben bei Eltern, die ein Jahreseinkommen von weniger als 15.000 € verdienen und zirka zwei Millionen Kinder wachsen in überschuldeten Haushalten auf.
Aus dieser Erkenntnis heraus ist es immens wichtig, schon früh den Kindergartenkindern, die aus sozialbenachteiligten oder familiär schwierigen Familien kommen, die Chance zu geben, eine möglichst lange tägliche Verweildauer in den Kindertagesstätten zu ermöglichen, da diese Kinder, aufgrund der prekären Situation in der Familie, auch in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kultur und sozialer Kontakte Benachteiligung erfahren, die zumindest ansatzweise in den Kindertagesstätten kompensiert werden können.
Es gibt klare Erkenntnisse, dass in finanziell in Nöten geratenen Familien, zuerst bei der Ernährung eingespart wird, da diese mit zwischen 20-25 % einer der größten Einzelposten im finanziellen Haushaltsrahmen einer Familie ist und im Gegensatz zu anderen Ausgaben im begrenzten Rahmen variabel gestaltet werden kann. Dies deckt sich mit vielen Beobachtungen der Mitarbeiterinnen unserer Kindertagesstätten, die schon sehr oft feststellen mussten, dass Kinder teilweise hungrig ohne Essen in die Einrichtungen kamen, oder auch schon vom Datum her abgelaufenes Essen mit in die Kita brachten.
So ist neben dem Wunsch der Einrichtung nach längeren Verweilzeiten für Kinder aus sozial benachteiligten Familien in der Kita, auch eine Verbesserung der Ernährungssituation dieser Kinder angestrebt. Dies ist möglich, da in jeder AWO- Kinderbetreuungseinrichtung eine vollwertige Mahlzeit als Mittagsversorgung angeboten wird. Insofern geht es also bei dem vorliegenden Konzept primär um die Frage, wie eine Kostenübernahme für das Essen realisiert werden kann.
Das Projekt dient ausschließlich dazu, Kindern aus finanzschwachen Familien bzw. offensichtlich finanziell schlechtgestellten oder vernachlässigten Kindern in den Einrichtungen des AWO-Kreisverbandes Leistungen wie z. B. Mittagessen in der Kita zu gewähren. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Leistungen, für die kein Zuschuss der Kommune bzw. des Landkreises gewährt werden kann.
Die Mittel für das Projekt "Kinder-Mittagstisch" werden durch Spenden erzielt. Spender können Unternehmen, Privatpersonen sowie Gliederungen der AWO sein. Möglich sind sowohl Einzelspenden als auch regelmäßige Zuwendungen. Die Spender erhalten auf Wunsch eine Zuwendungsbescheinigung vom AWO-Kreisverband Darmstadt-Dieburg e. V.
Die Mittel sind zweckgebunden und dürfen nur für die Unterstützung der vorgenannten Leistungen verwendet werden. Verwaltungskosten, außer den notwendigen Kontoführungsgebühren, werden nicht in Abzug gebracht.
Die Zuteilung erfolgt in der zeitlichen Reihenfolge der Antragsstellung. Besondere Härtefälle sind vorrangig zu berücksichtigen. Sofern die verfügbaren Mittel langfristig den Förderbedarf übersteigen, erfolgt keine Rückerstattung an die Spender. Der AWO-Kreisverband Darmstadt-Dieburg e.V. behält sich vor, diese Überschüsse für andere gemeinnützige Zwecke im Rahmen seiner satzungsgemäßen Aufgaben zu verwenden.
AWO Kreisverband Darmstadt-Dieburg e.V.
Geschäftsstelle
Ostendstraße 1
64319 Pfungstadt
Tel.: 06157-801724-0
Fax : 06154 57424-29
E-Mail: info(at)awo-family.de